Microsoft hat die von vielen Firmen verwendete Software Microsoft Teams 2.0 freigegeben. Diese kann ab sofort runtergeladen und verwendet werden. In den nächsten Tagen soll die Software schrittweise an die Benutzer ausgerollt werden. Dazu soll in der Titelleiste des Clients eine Nachricht eingeblendet werden, über welche die Benutzer zu der neuen Version wechseln können. In einer Übergangszeit soll es genauso möglich sein auch wieder zu der alten Ansicht zurück zu wechseln, falls der neue Client dem Benutzer nicht gefällt.
Die alte Version von Teams war insbesondere bei IT Experten durch andauernde Fehlfunktionen und einen viel zu hohen Verbrauch von Systemresourcen verhasst und berüchtigt. Zudem waren auch die Berechtigungen innerhalb der Anwendung sehr komplex und zum teil viel zu kompliziert einzustellen, was die Administration erschwerte. Bei der MAC Version kam hinzu, dass sich sehr schlecht in das Betriebsystem integriert war und öfter abstürzte. Auch das umschalten zwischen mehreren Tenants (Firmen / Organisationen) funktionierte extrem schlecht und führte zu länger andauernden Fehlfunktionen innerhalb des Clients, die oft erst durch mehrfaches ab- und wieder anmelden verschwanden.
Teams galt in vielen IT Kreisen schon als Synonym dafür, dass Microsoft keine wirklich stabil laufende und professionelle Software entwickeln kann und wurde zunehmend zu Anti-Werbung.
Microsoft hat sich aus den oben genannten Gründen jetzt richtig beeilt eine neue Software zu schreiben und einzuführen. Nach der Ankündigung der kompletten Neuentwicklung Ende März in einem Beitrag im Microsoft Teams Blog, folgte eine schnelle Entwicklung und kurze Beta-Phase. Gestern (gerade mal 7 Monate später) wurde offizielle Freigabe des neuen Microsoft Teams 2.0 Clients für Windows und Mac im Microsoft Teams Blog bekanntgegeben. Microsoft hat also extrem schnell geliefert, wenn man bedenkt, dass die Software komplett neu geschrieben wurde. Das war aber auch dringend notwendig!
Was ist bei Microsoft Teams 2.0 anders?
Laut Microsoft soll die neue Microsoft Teams 2.0 Version folgende Verbesserung liefern.
- Doppelt so schnell
- 50% weniger Ressourcen verbrauch
- Bessere Integration in das Apple Betriebssystem
- Besseres umschalten zwischen mehreren Tenants (Firmen / Organisationen)
Somit will Microsoft alle Kritikpunkte der Benutzer aufgegriffen und verbessert haben.
Die Verbesserungen wurden erreicht, weil die neue Software nicht mehr auf Electron, sondern auf das neue Microsoft Edge Chromium WebView 2 aufbaut. Außerdem wurde das von Google initiierte JavaScript-Framework Angular zugunsten des von Facebook initiierten React.js aussortiert. Das Framework React soll einfacher und mit weniger Code zu programmieren sein, was sich positiv auf die Geschwindigkeit auswirken kann.
Erster Eindruck von Microsoft Teams 2.0
Ich habe den Clients auf meinem Mac natürlich gleich installiert und getestet. Er wirkt auf den ersten Blick auch schneller. Nicht unbedingt doppelt so schnell, aber zumindest deutlich schneller. Auch der Speicherverbrauch ist bei mir auf einem MAC deutlich geringer. Anstelle von 600 – 700 MB sind es bei mir jetzt nur noch ca. 450 MB.
Auch die Integration in das Apple Betriebsystem MacOS ist besser geworden. Wie man diese konfiguriert erklärt Microsoft im Artikel Neue Teams für Mac – Übersicht und Voraussetzungen.
Die Vereinfachte Einstellung der Berechtigungen über Profile und dergleichen, soll in der neuen Teamsversion bereits vorbereitet sein und später kommen. Gleiches gilt für die Einführung des Microsoft Copilot. Eine Funktion, die den Benutzer dabei unterstützen soll, alle seine Termine und Aufgaben ihm blick zu behalten.
Die versprochene Verbesserung bei der Umstellung zwischen verschiedenen Tenants funktionierte bei mir dagegen noch nicht. Bei der Umstellung auf einen anderen Tenant stürzte der Client einfach kommentarlos ab. Aber das sollte man in der Anfangsphase noch nicht überbewerten. Ich vermute das dies durch Kinderkrankheiten verursacht wird und sich bald bessern wird.
Fazit
Microsoft scheint alle Beschwerden der User in der neuen Microsoft Teams 2.0 Version angegangen zu sein. Damit sind sie auf dem richtigen Weg. Ob der neue Client in der Praxis jetzt wirklich besser funktioniert muss sich noch zeigen, aber ich glaube die Chancen sind ganz gut. Viel schlimmer als mit dem alten Client kann es ja auch nicht mehr werden.
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