Da uns der Road Trip durch den Wilden Westen der USA so gut gefallen hat, haben wir zwei Jahre danach einen weiteren Road Trip durch den Norden der USA und durch Kanada unternommen. Diesmal wurden es sogar über 5500 km, die wir in drei Wochen zurücklegten. Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung dieser ereignisreichen und beeindruckenden Reise durch Washington, Idaho, Wyoming, Montana, Oregon und British-Columbia.
Anreise
Unser Flug nach Seattle startet am frühen Morgen des 10 Juli 2019. Wir stehen um 3:50 Uhr auf und fahren um 4:40 Uhr los nach Hamburg. Von dort geht es mit Lufthansa zunächst nach Frankfurt und dann nach Seattle.
Dort fahren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Hotel Bridge Water in die Innenstadt von Seattle. Das Hotel liegt auf einer Mole und ist in den Hafen hinein gebaut. Als wir dort ankommen, sind wir völlig erledigt und deshalb legen wir uns erst mal schlafen.
Seattle
Am nächsten Morgen wachen die Ersten von uns durch den Jetlag schon um 3 Uhr morgens auf. Bis wir alle aus dem Bett kommen, wird es aber 6 Uhr. Um 7:00 Uhr geht‘s dann los aus dem Hotel Richtung Pier 55 zur Hafenrundfahrt. Auf dem Weg dorthin gibt‘s noch ein gemütliches Frühstück mit Patty Melt und French Toast. Sehr lecker! Die Hafenrundfahrt offenbart dann einen gigantischen Blick auf die Skyline von Seattle und wir erfahren einiges über die Geschichte der Stadt.
Wieder an Land trinken wir einen Kaffee bei Starbucks, dem weltbekannten Kaffeeröster aus Seattle. Danach geht es unter die Erde mit einer Führung durch die den sogenannten Untergrund von Seattle. In diesen unterirdischen Gängen und Kellern im Stadtzentrum von Seattle gibt es einiges über die Geschichte der Stadt zu lernen. Sie entstanden, da um 1900 die Straßen um ein Stockwerk nach oben verlegt wurden. Somit kann man sich hier ansehen, wie die Stadt vor 100 Jahren aussah.
Nach der Führung durch den Untergrund verbringen wir den sonnigen und warmen Nachmittag in der Innenstadt auf dem Pioneer Square. Dort sind viele Stühle und kostenlose Spiele aufgebaut. Wir spielen Tischtennis, Federball, Tischfußball und einige andere der aufgebauten Spiele. Dabei kommen wir mit den Einheimischen ins Gespräch.
Am Abend haben wir schon ganz schön müde Beine. Dennoch raffen wir uns noch auf und laufen zu dem Wahrzeichen der Stadt, der Space Needle. Den Sonnenuntergang genießen wir dann auf dem 184 Meter hohen Turm. Ein beeindruckender Ausblick! Bei der Höhe ist uns allen bis auf Clara allerdings ziemlich flau im Magen. Es loht sich aber alle mal!
Fahrt zum Mount Rainier
Nach dem anstrengenden Vortag schlafen wir bis 7:00 Uhr aus. Danach gibt’s ein deftiges amerikanisches Frühstück mit Ei, Speck und Toast in einem Diner, bevor wir im Hotel unsere sieben Sachen zusammenpacken und nach Tacoma fahren. Dort nehmen wir am Mittag unser fahrendes Haus in Empfang, welches wir für die Fahrt zum Yellowstone Nationalpark gemietet haben. Es handelt sich um ein 10 Meter langes, gigantisches Wohnmobil. Ein Kollos auf Rädern, der in Europa kaum auf eine Straße passen würde. In Amerika sind die Straßen und Parkplätze zum Glück wesentlich größer. Aber auch hier wird es die nächsten Tage noch spannende Situationen geben und Campingplätze, auf denen wir kaum in die Parkbuchten kommen.
Wir bekommen von den netten Servicemitarbeitern von Apollo eine kleine Einweisung in unser mobiles Haus und laden unsere Sachen ein. Wenig später machen wir uns auf zum nächsten Supermarkt, um uns für die nächsten zwei Wochen mit Proviant einzudecken.
Kaum ist der Einkauf erledigt, geht es 80 km weiter Richtung Osten zum Mount Rainier. Dort haben wir im Cougar Campground mitten im Mount Rainier National Park einen Stellplatz gebucht. Auf dem Weg dorthin werden die Berge immer höher und die Straßen immer kurviger. Wir fahren über diverse kleine Schluchten und Brücken, über die unser riesiges Wohnmobil gerade noch rüber passt und schon bald gibt es kein Mobilfunknetz mehr. Wir erreichen den Campground um 17:00 Uhr. Bis zum Sonnenuntergang um 21:00 Uhr bleibt also noch ausreichend Zeit für ein gemütliches Abendessen und um sich die Gegend etwas anzusehen. Um 21:00 Uhr liegen wir dann erschöpft im Bett und schlafen sofort ein.
In der Nacht wird es saukalt. Die dünnen Wolldecken, die wir im Wohnmobil bekommen haben, reichen vorne und hinten nicht aus und wir frieren fürchterlich. Um das Problem zu lösen, decken wir uns mit allem zu, was wir haben. Pullover, Jacken, usw.
Trotz der Kälte schlafen wir bis 8:00 Uhr aus und frühstücken gemütlich. Um 10:30 Uhr sind wir dann abmarschbereit und brechen zu einer Wanderung zu dem nahe gelegenen Carter Wasserfall auf. Die Wanderung führt über 7 km durch einen wunderschönen Wald und das Tal des Paradise River. Da wir über 200 Höhenmeter zurücklegen, wird es eine anstrengende Wanderung. Ein kühles Bad im Fluss bringt aber die nötige Abkühlung.
Wieder auf dem Campground angekommen, essen wir eine Kleinigkeit und legen uns ein bisschen auf‘s Ohr. Diese Ruhe in den Bergen lässt einen so richtig entspannen und abschalten. Am Abend spIelen wir dann noch bis tief in die Nacht Doppelkopf.
Fahrt in den Glacier Nationalpark
Wir stehen früh um 6:00 Uhr auf, trinken einen starken Kaffe und machen das Wohnmobil startklar. Um 8:00 Uhr starten wir Richtung Osten. Zunächst führt uns der Weg bis auf 1.600 Meter zum Fuße des Berges Mount Rainier zum Paradise Visitor Center. Dort parken wir unser Wohnmobilmonster und wandern 300 Meter den Berg zu einem Gletscher rauf. Auf den Wegen sehen wir viele Chipmunks und Murmeltiere.
Nach der Wanderung fahren wir zu dem House Creek Campground weiter, eine Zwischenstation auf dem Weg zum Glacier Nationalpark. Dort kommen wir relativ früh um 14:00 Uhr an. Bevor wir unser Wohnmobil auf unserem Stellplatz abstellen, gehen wir noch schnell im benachbarten Dorf einen Hamburger mit Pilzen essen. Am Abend baden wir im benachbarten Fluss.
Am nächsten Tag steht eine über 10 Stunden lange Fahrt an. Wir stehen deshalb wieder früh um 6:00 Uhr auf (wie fast jeden Tag…) und fahren weiter Richtung Osten. Es wird eine sehr lange und anstrengende aber sehenswerte Tour. Wir fahren durch Washington, Idaho und schließlich durch Montana. Da wir einige Pausen zum Essen, Einkaufen und Tanken einlegen und eine Stunde Zeitverschiebung gegen die Zelt haben, kommen wir erst um 21:15 Uhr auf unserem Campground an.
Nach nur 7 Stunden Schlaf geht es wieder aus dem Bett und nach einem schnellen Kaffee in den Glacier Nationalpark. Am Nachmittag haben wir eine Raftingtour gebucht. Ein tolles Erlebnis, bei dem wir einen riesigen Spaß haben. Wir werden allerdings auch bis auf die Knochen nass und frieren fürchterlich. Wir sind froh, als wir wieder bei unserem Wohnmobil ankommen und uns warme und trockene Sachen anziehen können. Nach solchen Aktionen schätzt man eine heiße Dusche gleich viel mehr.
Am Abend fahren wir zu einem Supermarkt und kaufen uns ein paar leckere Angus Steaks, die wir auf dem Grill auf unserem Campground grillen. Super lecker!
Der zweiten Teil des Reiseberichtes ist im Artikel Road Trip durch Nordamerika (2. Teil) zu lesen.
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